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Müdigkeit am Steuer

Müdigkeit wirkt beim Autofahren ähnlich wie Alkohol. Schon 17 Stunden ohne Schlaf beeinträchtigen das Reaktionsvermögen wie 0,5 Promille Alkohol im Blut. 22 Stunden wirken schon wie 1,0 Promille. Wer kurz einnickt, legt binnen 3 Sekunden bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h über 80 Meter im Blindflug zurück.

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) führte zum Thema „Müdigkeit am Steuer“ eine repräsentative Umfrage an 1000 Kraftfahrern durch. 20 Prozent der Befragten gaben an, schon einmal am Steuer eingeschlafen zu sein (Männer etwa doppelt so häufig wie Frauen). Weitere 6 Prozent sind schon häufiger beim Autofahren eingenickt. Trotzdem unterschätzen die meisten das Risiko: 43 Prozent der Befragten sind überzeugt, den Zeitpunkt des Einschlafens sicher vorhersehen zu können. 45 Prozent glauben, Müdigkeit durch ihre Erfahrung ausgleichen zu können und 17 Prozent fahren trotz ihrer Müdigkeit einfach weiter.

Viele der Befragten setzen bei Müdigkeit auf vermeintliche Tricks: Sie glauben mit frischer Luft aus dem offenen Fenster (60 Prozent), Kaffee oder Energydrinks (38 Prozent) ihre Müdigkeit in den Griff zu bekommen. Das ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Das Einzige, was im Kampf gegen akute Müdigkeit wirklich hilft, ist eine Pause mit einem Kurzschlaf von 10 bis 20, maximal 30 Minuten oder/und etwas Bewegung an der frischen Luft. Wer längere Fahrten vor sich hat, sollte also ausreichend Zeit für Pausen einplanen. Trotzdem wird selten eine Pause gemacht. 54 Prozent legen erst nach drei bis vier Stunden oder sogar längerer Zeit eine Pause ein. Dabei sollten Pausen grundsätzlich alle zwei Stunden und speziell bei ersten Anzeichen von Müdigkeit erfolgen.


Quelle: DVR-report 4/2016, Anna-Sophie Börries




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