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Al­ko­hol im Stra­ßen­ver­kehr

Aktualisiert: 6. Aug. 2019

Im Straßenverkehr stellen Fahrten unter Alkoholeinfluss nach wie vor ein ernstes Verkehrssicherheitsproblem dar.


Alkoholeinfluss war 2015 bei 4,1 % aller Unfälle mit Personenschaden eine der Unfallursachen. Allerdings starben 7,4 % aller tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer in Deutschland infolge eines Alkoholunfalls, d.h. etwa jeder 14. Getötete. Diese unterschiedlichen Anteile belegen eine überdurchschnittlich hohe Schwere der Alkoholunfälle. Während bei allen Unfällen mit Personenschaden 11 Getötete und 222 Schwerverletzte auf 1 000 Unfälle zu verzeichnen waren, waren es bei Alkoholunfällen 19 Getötete und 347 Schwerverletzte je 1 000 Unfälle (Statistisches Bundesamt, 2015). Jeder fünfte der alkoholisierten Pkw-Fahrer hatte eine Blutalkoholkonzentration von mindestens 2 Promille (Statistisches Bundesamt, 2015). Rund 71% der bei Unfällen mit Personenschaden beteiligten alkoholisierten Autofahrer hatten eine Blutalkoholkonzentration (BAK) von 1,1 Promille oder mehr, waren also absolut fahruntüchtig. Dabei steigt laut Studien ab einer BAK von 1,0 Promille das Unfallrisiko sprunghaft auf das 10-fache an. Entsprechend wird die Fahrerlaubnis ab 1,1 Promille entzogen und eine Sperrfrist für die Wiedererteilung verhängt.


Laut Bundesanstalt für Straßenwesen betragen die volkswirtschaftlichen Kosten, die in Deutschland durch Straßenverkehrsunfälle verursacht werden, jährlich um die 31 Mrd. Euro.

Trunkenheitsfahrten sind nicht die Folge einer einmaligen moralischen Entgleisung, sondern resultieren in der Regel aus langjährigen, problematischen Trinkgewohnheiten. So zeigen Untersuchungen, dass Personen, die mit einer BAK von 1,1 Promille und mehr am  Straßenverkehr teilnehmen, zumeist Trinkgewohnheiten und eine erhöhte Alkoholtoleranz entwickelt haben, die man bei der Durchschnittsbevölkerung nicht ohne weiteres erwarten darf.


Häufig sind alkoholbedingte Straßenverkehrsunfälle eine Folge von erhöhter Alkoholtoleranz und somit mehr oder weniger stark ausgeprägter problematischer Trinkgewohnheiten. Denn bei einer hohen Alkoholtoleranz können die ungünstigen Auswirkungen der Alkoholisierung nicht mehr realistisch eingeschätzt werden. Es entfallen übliche Warnsignale. Mit der Alkoholisierung geht zudem ein Verlust rationaler Entscheidungsprozesse einher. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass unter akuter Alkoholeinwirkung bereits ab einer BAK von 0,7 Promille Leistungsausfälle vorliegen, die in der Regel nicht mehr kompensiert werden können.



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